Interview mit der Sparkasse Bodensee
Welche Auswirkungen hat die aktuelle Corona-Pandemie auf Ihren Arbeitsalltag? Gibt es erweiterte Möglichkeiten in Bezug auf Remote Work?
Aufgrund der Corona-Krise haben wir die Nutzung von Homeoffice-Tätigkeiten noch erweitert. Aktuell gibt es die Möglichkeit, bis zu max. fünf Tage in der Woche von zu Hause zu arbeiten. Außerdem wurde weiteren Mitarbeitern das Arbeiten im Homeoffice ermöglicht.
Wie würden Sie die aktuellen Anforderungen und Herausforderungen in Ihrer Sparkasse beschreiben?
Die Hauptaufgabe besteht darin, die Menge der Kreditanträge zu steuern und zu koordinieren, damit die Kunden nach der Kreditwürdigkeitsprüfung schnellstmöglich ihre Wünsche erfüllt bekommen.
Die Kreditprozesse müssen effizient, kostengünstig und qualitativ gut sein und den regulatorischen Anforderungen entsprechen. Diese Herausforderungen müssen trotz reduzierten bzw. sinkenden Mitarbeiterkapazitäten bewältigt werden.
Sie haben Credo bereits seit mehreren Jahren im Einsatz. Wie unterstützt Sie Credo in ihrem Arbeitsalltag?
2012 haben wir mit der Digitalisierung unserer Kreditakten begonnen und seit dem 01.01.2014 haben wir das Programm Credo in der Prozesssteuerung im Einsatz.
Ohne eine Prozessteuerung über Credo könnten wir uns die tägliche Arbeit im Kreditbereich gar nicht mehr vorstellen. Wir bekommen sämtliche Kredit-Neuanträge/-Bestandsaufträge vom Markt über einen Credo-Auftrag und können diese entsprechend den Teams zuordnen.
Rund 50 % der Anträge kommen digital vom Markt und können von den Mitarbeitern standort- und zeitunabhängig abgearbeitet werden. Dies unterstützt uns bei der digitalen Kreditgenehmigung über Credo, die wir derzeit bis zum Vorstandsmitglied nutzen. Aktuell setzen wir gemeinsam mit der GuideCom die Kompetenzstufe Gesamtvorstand um, damit wir weiter handlungsfähig bleiben.
Welche Entscheidungen müssen Sie – im Zuge der verstärkt digitalen Arbeit – gerade noch herbeiführen?
Wir möchten die Kreditkontrolle in Credo dokumentieren, da wir die Kreditkontrolle in OSPlus nicht nutzen. Außerdem soll die digitale Kreditgenehmigung bis zur Kompetenzstufe Gesamtvorstand umgesetzt werden – bisher ist es bis zum Einzelvorstand umgesetzt. Uns beschäftigt zudem, wie unser Vertragsangebot digital an unsere Kunden mit digitalen Unterschriften von der Sparkasse und dem Kunden versendet werden kann.
Wie sieht ein digitaler (Arbeits-)Ablauf mit Credo im Detail aus? Und was könnten Sie davon ohne Credo erledigen?
Die Berater stellen sämtliche Aufträge über Credo ein, wie z. B. Neuanträge im gewerblichen und privaten Kreditgeschäft, Sicherheiten, Änderungen, Tilgungsaussetzungen, laufende Offenlegungen und vieles mehr. Die Marktfolge Kredit arbeitet die Aufträge in verschiedenen Teams ab.
In der Produktion stellen wir den kompletten Prozess des Kreditneuantrages (Erstoffenlegung) von der Bearbeitung in OSPlus Kredit, EBIL Erstellung, DSV Bilanzkritik, Liquiditätsbetrachtungen, Bewertung/Überprüfungen von Sicherheiten bis zur Genehmigung durch den Kompetenzträger über Credo dar. Für uns ist ein Prozess ohne Credo überhaupt nicht mehr vorstell- und umsetzbar.
Welche Chancen sehen Sie durch das digitale Arbeiten?
Dank der digitalen Umstellung unserer Prozesse sind wir in der Erledigung unserer Tätigkeiten vollumfänglich ort- und zeitunabhängig. Durch dieses flexibel gestaltete Arbeiten wird die Arbeitgeberattraktivität der Sparkasse enorm gesteigert.
Welche Besonderheiten sollten Sparkassen bei der digitalen Transformation beachten?
Bei der Umstellung auf die digitale Kreditakte und Prozesssteuerung mit Credo sollten alle Beteiligten frühzeitig und aktiv in die Änderungsprozesse eingebunden werden. Die Einführung einer digitalen Lösung stellt einen Prozess dar, der mit jeder Anpassung besser und verständlicher für die Mitarbeiter wird. So können sich alle Beteiligten schnell an den neuen und effizienten Prozessen erfreuen.