Leitfaden für ein erfolgreiches Ausbildungsmanagement
Phase 3 unseres Leitfadens: Lern- und Feedbackkultur verbessern
Digitales Lernen in der Ausbildung: So wird es zum Erfolg
Zwei der wichtigsten Säulen für Auszubildende während ihrer Ausbildung sind die Bereiche Lernen und Feedback. Gerade hier können viele Arbeitgeber Pluspunkte bei den Azubis sammeln und von den Potenzialen der Digitalisierung profitieren, indem sie Prozesse optimieren und die Ansätze noch stärke auf die Bedürfnisse der Azubis fokussieren.
3 Best Practices für Workplace Learning: Mit Know-how zum Erfolg
Lernen sollte Spaß machen und den Ausbildungsalltag junger Talente optimal unterstützen, statt ihn zu erschweren. Digitale Lernformate ermöglichen genau das durch leichtgewichtige und attraktive Lerneinheiten, die individuell auf die Bedürfnisse des Auszubildenden zugeschnitten werden können.
Der Trend geht daher weg vom klassischen Classroom Training hin zum Collaborative Learning: Lehrer werden zu Coaches und die Azubis bringen aktiv Lernimpulse ein. Unsere Best Practices zeigen, worauf es bei der Gestaltung einer digitalen Lernumgebung ankommt, die gerne und aktiv von den Azubis genutzt wird.
1. Ermöglichen Sie das Lernen jederzeit und von überall
Die beliebteste Form des Workplace Learnings ist die mobile Variante. Kein Wunder, ist das Smartphone der tägliche Begleiter der ersten echten Digital Natives aus der Generation Z. Zu den Top drei Erwartungen der Azubis an eine digitale Lernplattform zählen darüber hinaus, dass sie von jederzeit und überall aus Zugriff haben und verschiedenste Medienarten eingebunden werden können.
2. Helfen Sie Ihren Azubis durch die Prüfungsvorbereitung
Fragen Sie Azubis danach, was unbedingt auf einer digitalen Lernplattform zur Verfügung stehen sollte, dann lautet die Antwort: Inhalte für die Prüfungsvorbereitung. Gerade in dualen Ausbildungen gehen die Prüfungen aufgrund ihrer Bedeutung mit einem hohen Level an Nervosität und einer großen Menge Lernstoff einher, der wiederholt werden muss.
3. Verwenden Sie KI nur in Maßen
Auch wenn die Digitalisierung Ihnen viele Möglichkeiten bietet, den Lernprozess Ihrer Auszubildenden optimal zu unterstützen, ist beim Einsatz von KI ein durchdachtes Abwägen sinnvoll. Chatbots, die Automatisierung administrativer Vorgänge und Feedback zum Lernfortschritt durch eine KI werden zwar grundsätzlich positiv von den Azubis bewertet. Insgesamt fehlt ihnen jedoch durch einen rein digitalen Lernansatz schnell die Rückkopplung zum persönlichen Feedback der Ausbildungsverantwortlichen.
4 Best Practices für Azubi-Feedbackgespräche
Für Ihre Azubis ist Ihr Feedback sehr wertvoll, um sich weiterzuentwickeln und motiviert zu bleiben. Viele wünschen sich dieses unmittelbar und direkt nach einer praktischen Übung wie dem Verkaufsgespräch mit einem Kunden. Das Feedback kommt jedoch aus Sicht der Azubis häufig viel zu kurz: Knapp 70 Prozent geben an, nur selten oder niemals Feedback in Form eines ausführlichen Gesprächs zu erhalten.
1. Planen Sie regelmäßige Feedbackgespräche ein
Im täglichen Geschäft werden interne Termine meist niedrig priorisiert. Feedback ist jedoch gerade in der Ausbildung essenziell, damit Ihre Auszubildenden ihr volles Potenzial entfalten können. Setzen Sie daher regelmäßige Termine an, um sich über die Fortschritte Ihrer Auszubildenden abzustimmen. Entweder unmittelbar nach wichtigen praktischen Übungen oder in einem regelmäßigen Turnus, beispielsweise alle zwei Monate.
2. Achten Sie auf einen konstruktiven Austausch in beide Richtungen
Auch Sie können enorm profitieren, wenn Sie sich regelmäßig mit Ihren Auszubildenden austauschen. Und zwar gleich mehrfach: Sie können die Ausbildung besser gestalten, zeigen Ihren Auszubildenden, dass sie gehört werden und geben Ihnen Grund, auch über die Ausbildung hinaus im Unternehmen zu bleiben. Rund ein Drittel der jungen Talente gibt beispielsweise an, dass ihre Aufgaben in der Ausbildung nur zum Teil, eher nicht oder gar nicht mit dem übereinstimmen, was im Bewerbungsprozess kommuniziert wurde. Mit einer offenen Feedbackkultur in beiden Richtungen können Sie das Erwartungsmanagement in allen Facetten zieltorientiert gestalten.
Achten Sie jedoch darauf, Ihr Feedback konstruktiv zu formulieren und an konkreten Beispielen sichtbar zu machen. So können Ihre Azubis Ihr Feedback besser aufnehmen und verarbeiten. Ermutigen Sie die jungen Talente außerdem dazu, offen und ehrlich ihrerseits Feedback zu äußern – und nicht in eine Abwehrhaltung zu verfallen, sollte dieses negativ ausfallen.
3. Nutzen Sie das Feedbackgespräch zum Young Talent Management
Die Dynamik in der Arbeitswelt verändert sich und nimmt stetig zu. Um Schritt zu halten und agil auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können, brauchen Mitarbeiter und Azubis das richtige Skill Set mit Kompetenzen, die gezielt vom Arbeitgeber gefördert werden. Feedbackgespräche mit Ihren Auszubildenden sind hervorragend dazu geeignet, um sich mit den Kompetenzen, Fähigkeiten und Potenzialen Ihrer Nachwuchskräfte auseinanderzusetzen und zu planen, in welchen Bereichen eine gezielte Weiterentwicklung sinnvoll sein könnte, um wichtige Kompetenzen, die Ihr Unternehmen morgen benötigt, aufzubauen. Auf diesem Weg können Sie nicht nur die Zukunftssicherheit Ihres Unternehmens stärken, sondern auch gezielter auf die Perspektiventwicklung Ihrer Azubis eingehen.
4. Ziele und Nutzen müssen in Relation stehen
Nur 11 Prozent der Mitarbeiter und Azubis können dem letzten Feedbackgespräch konkrete Erkenntnisse und Ergebnisse entnehmen, die ihre Arbeitsproduktivität im Folgenden erhöhen. Um den vollen Nutzen von Feedbackgespräche zu entfalten, sollten sie konkrete Ziele und Maßnahmen beinhalten, die konkret auf die Ausbildung einzahlen.
Fazit: Ein digitales Ausbildungsmanagement verbessert die Azubi-Experience
Digitale Lösungen im Ausbildungsmanagement werden bisher noch von wenigen Unternehmen genutzt. Sie bieten Ihnen jedoch die Möglichkeit, die Entwicklung Ihres Azubis optimal zu unterstützen und zu fördern. So erleben Ihre Nachwuchskräfte nicht nur eine ausgezeichnete Ausbildung, sondern Sie können sich noch mehr auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Ihre Auszubildenden.
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