Transformative Führung

Was braucht gute Führung für die Arbeitswelt von morgen?

Was braucht gute Führung für die Arbeitswelt von morgen?

Veränderte Geschäftsmodelle, neue Ansprüche der Arbeitnehmer und eine steigende Dynamik der Arbeitswelt – um mit diesen Veränderungen Schritt halten zu können, braucht es die passenden Kompetenzen. Die richtige Führung, die Raum zum Erlernen dieser Kompetenzen schafft, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.

Die Pandemie in Kombination mit Treibern wie der Digitalisierung haben zu einer starken Anpassung der Geschäftsmodelle von Unternehmen geführt. Damit einher gehen auch veränderte Anforderungen und Aufgaben für Beschäftigte: 20 Prozent der Aufgaben müssen innerhalb der nächsten Jahre neugestaltet werden. Diese Anpassungen erfordern ein hohes Maß an geistiger Flexibilität und neuen Fähigkeiten, die in den nächsten fünf Jahren und darüber hinaus erfolgskritisch sind: die  Future Skills.

Die Aufgabe, diese Fähigkeiten bei Mitarbeitern zu identifizieren und zu fördern, liegt klassischer Weise im Talent Management und somit im Personalwesen. Future Skills sind jedoch eng mit der Unternehmensstrategie verknüpft. Für ein erfolgreiches Talent Management braucht es daher mehr denn je auch Führungskräfte, die als Brücke zwischen der Strategie und den Mitarbeitern fungieren und die richtigen Voraussetzungen zum Erlernen dieser Fähigkeiten und des dringend benötigten lebenslangen Lernens schaffen. 

Komplexere Herausforderungen erhöhen die Anforderungen an Führungskräfte

Das erhöht für Führungskräfte noch einmal die in den letzten Monaten bereits gestiegene Komplexität ihrer Aufgaben: So halten insbesondere Faktoren wie längere Lieferketten, Lieferengpässe, gestiegene Energiepreise und Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Unternehmen die Führungskräfte in Atem. Damit Unternehmen auch in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich bleiben, braucht es strategisch kluge Entscheidungen, die mit Weitsicht getroffen werden und dennoch flexibel genug sind, um auf überraschende Ereignisse reagieren zu können. 

Dem gegenüber stehen die sich wandelnden Erwartungen der Arbeitnehmer, insbesondere aus der Generation Z. Mehrere aktuelle Studien zeigen deutlich, dass sich Mitarbeiter mehr Eigenverantwortung wünschen und neue Denkweisen in den Arbeitsprozess einbringen möchten. Sie wünschen sich Veränderung, Innovation, Perspektive und Weiterbildung.

Vor allem Letztere sind nach den Ergebnissen der aktuellen Gallup Studie häufig ein Grund, das Unternehmen zu wechseln. Denn gerade das Thema der gezielten Weiterbildung, die genau auf die Stärken und Schwächen jedes Mitarbeiters abgestimmt ist, nimmt oft noch zu wenig Raum in Unternehmen ein: Laut aktuellen Ergebnissen des Great Place to Work Institutes stimmen lediglich 36 Prozent der befragten Mitarbeiter der Aussage zu, dass ihre Stärken durch die jeweiligen Führungskräfte individuell erkannt und gezielt gefördert werden. Genau das wünschen sich Mitarbeiter jedoch. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, braucht es also eine Veränderung in der Art der Führung.

Führungskraft und Coach zugleich – ein neues Skill-Set wird benötigt

„My job is not to be easy on people. My job is to make them better.“ Dieses Zitat von Apple-Gründer Steve Jobs beschreibt den benötigten Wandel sehr gut: Es geht nicht mehr nur darum, Mitarbeiter zu managen, sondern als Coach aufzutreten, gemeinsam Potenziale der Mitarbeiter zu identifizieren und sie weiterzubilden, um sie so für die Arbeitswelt von morgen zu „empowern“.

Führungskräfte stehen also zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeiter, diese zu begeistern und im Unternehmen zu halten sowie den Bedürfnissen der Organisation, das Geschäft aufrechtzuerhalten. Beides ist gleichermaßen wichtig, um in der Arbeitswelt von morgen erfolgreich zu sein. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich agieren zu können, brauchen Führungskräfte daher drei Dinge:

Gerade für Führungskräfte sollte dieses Skill-Set möglichst divers aufgebaut sein: Einer Studie aus dem Jahr 2020 zufolge benötigt eine gute Führungskraft in Zukunft sogar über 80 Kompetenzen. Ob jede Führungskraft so viele Kompetenzen im Einzelfall benötigt, ist natürlich hoch individuell. Allerdings: Je breiter aufgestellt das Skill-Set einer Führungskraft ist, desto breiter ist auch ihr Repertoire an verschiedenen Führungsstilen und -verhalten. Der Mix aus aufgaben-, mitarbeiter- und veränderungsorientiertem Führungsverhalten ermöglicht es Führungskräften bestmöglich, auf die unterschiedlichen Anforderungen und komplexen Herausforderungen, die die hoch dynamische Arbeitswelt bereithält, flexibel zu reagieren. Und das ist gerade in diesem Spannungsfeld, in dem sich Führungskräfte aktuell bewegen von Vorteil, um sicher in jeder Situation zu agieren.

Fazit: Mut als unerlässlicher Faktor für Führungskräfte in der Arbeitswelt von morgen

Mit steigender Komplexität, Aufgaben und Herausforderungen gilt es für Führungskräfte, die richtige Balance zwischen den Bedürfnissen der Organisation und denen der Mitarbeiter zu finden. Das richtige Skill-Set ist hier ein wichtiger Hebel. Einerseits, die Mitarbeiter zu befähigen, das eigene Potenzial voll auszuschöpfen. Andererseits, den Führungskräften so den benötigten Raum zu geben, um den Unternehmenserfolg heute und in Zukunft sicherzustellen. Damit der Balanceakt gelingt, brauchen Führungskräfte jedoch Mut. Mut, um entschlossen voranzugehen, wichtige Entscheidungen zu treffen und gegebenenfalls alte Prozesse für eine Innovation aufzubrechen, gleichzeitig aber auch werteorientiert und empathisch die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter zu erkennen und zu erfüllen. Denn nur mit dem entsprechenden Maß an Mut gelingt es Führungskräften, ihre Mitarbeiter auch in der Arbeitswelt von morgen gut zu führen.

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